Manche nichtbinäre Menschen suchen sich Namen, die sowohl für Frauen als auch für Männer üblich sind, oder die sonstwie nicht eindeutig einem binären Geschlecht zugeordnet werden. Welche davon eins auch offiziell annehmen kann und unter welchen Bedingungen, hängt von den Gesetzen des jeweiligen Landes ab.
Manche Unisexnamen sind in verschiedenen Sprachen möglicherweise nur männlich oder nur weiblich. Vielleicht sind sie auch allgemein nur männlich oder nur weiblich, klingen aber auf Deutsch nicht so oder wurden früher nicht so verwendet. Bei der Wahl eines Namens ist letztendlich auch nicht wichtig, ob der Name männlich oder weiblich genutzt wird, sondern ob du dich damit wohl fühlst.
Nichts hält dich davon ab, deinen Spitznamen als Namen zu verwenden oder einfach einen zu erfinden. Nur wenn du so einen Namen offiziell annehmen willst, musst du wahrscheinlich Quellen herbeizaubern, die zeigen, dass er existiert und geeignet ist. Wenn dein Name nicht existiert, kann dir das Institut für Vornamensforschung in Leipzig möglicherweise helfen. Sie stellen ein Gutachten über deinen Namen aus, den das Gericht möglicherweise anerkennt.
Viele Namen, die du dir ausdenken kannst, gibt es. Eine gute Quelle dafür ist
In Deutschland gibt es unterschiedliche Möglichkeiten seinen Namen offiziell zu ändern. Ein Weg ist das „Selbstbestimmungsgesetz“ wer seinen Namen über diesen Weg ändern möchte muss die Namens- und Personenstandsänderung bei einem Standesamt 3 Monate vorher anmelden. Man kann mit dem Gesetz den Vornamen nur ändern wenn man auch gleichzeitig den Personenstand ändern lässt. Der neue Vorname muss zu dem gewählten Geschlechtseintrag passen, was genau das bedeutet entscheidet im Zweifelsfall das Standesamt. 1)
Es ist auch möglich seinen Namen ändern zu lassen ohne den Geschlechtseintrag ändern zu müssen durch das „Namensänderungsgesetz“. Für eine Änderung muss dafür ein wichtiger Grund vorliegen wan das der Fall ist entscheidet die Verwaltungsbehörde eines Landkreises. In Deutschland sind die Hürden für so eine Änderung sehr hoch und teils willkürlich. 2)
Eine weitere Möglichkeit ist es sich den Namen als Künstlernamen in den Personalausweis und Pass eintragen zu lassen. Das muss beim Einwohnermeldeamt beantragt werden. In einem Künstlernamen darf man auch Wörter benutzen die rechtlich keine Namen sind. Vorrausetzung hierfür ist, dass die Person unter dem Namen künstlersich tätig war und eine überregionale Bekanntheit hat. Die Behörde darf dann selbst ermessen ob sie den Künstlernamen einträgt oder nicht. 3)
im nonbinary.wiki: Names
Im deutschen haben Namen traditionell ein Geschlecht, in der Regel weiblich oder männlich. Schon bevor es Deutschland überhaupt gab war das vermutlich schon in der indoeuropäischen Vorzeit so. In dieser Zeit wurden Namen meistens aus zwei Wörtern auch Namenselemente genannt zusammengesetzt, ein grammatikalisch männliches Wort am Ende des Namens kennzeichnet Männernamen ein grammatikalisch weibliches Wort Frauennamen. So kommt es, dass z.B. Namen wie Siegfried männlich aber Sieghild weiblich sind. Durch das Christentum kamen auch biblische Namen später auch Namen von Heiligen in den Gebieten die wir heute als Deutschland kennen in gebrauch. Eine strikte Geschlechtertrennung war aber auch hier die Regel konnte aber aus religiösen Gründen aufgehoben werden. Meist war das der Fall wenn die Person auf die sich ein Name bezog als so Heilig galt, dass man den Namen nicht ändern wollte, so kam Maria nach der Heiligen Maria als Zweitnamen für Jungen in Mode, früher war z.B. auch Josef für Mädchen in gebrauch.
Im 15 Jahrhundert kamen lateinische im 17 und 18 Jahundert französische Namen in Mode. Danach kamen auch englische und slawische Namen immer mehr in Gebrauch. Unisexnamen gab es in dieder Zeit vorallem als Kurz-und Koseformen von geschlechtseindeutigen Namen (wie Sigi oder Friedel) vorallem Norddeutsche Koseformen auf -ke waren meist unisex. Bei den Ostfriesen gab es zweitweise mehr unisex als geschlechtseindeutige Namen.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde unsere Namenslandschaft bunter und vielfältiger und damit kamen auch immer mehr Namen die wie nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen in unsere Kultur.
In Deutschland ordnen wir Namen meist intuitiv anhand bestimmter Merkmale einem Geschlecht zu z.B. anhand der Endung eines Namens.
Bei manchen Namen wissen wir auch einfach welches Geschlecht er hat weil wir das so gelernt haben. Auch Namen die wir aus anderen Kulturen übernommen haben können unisex sein, weil sie entweder dort schon unisex sind oder weil sie bei uns so wahrgenommen werden.
Dadurch dass immer mehr Namen aus anderen Kulturen in Deutschland benutzt werden ist es aber möglich, dass diese Regeln immer weiter verwaschen werden.
Für manche ist der Prozess einen neuen Namen zu finden relativ kurz, andere müssen viele Namen ausprobieren bevor sie einen finden der ihnen gefällt, wieder andere benutzen vielleicht lange einen Namen bevor sie einen neuen finden der ihnen besser gefällt. Ein paar Fragen die du dir bei der Namenssuche stellen kannst:
In Deutschland sind unisex Namen meist Kurz- oder Koseformen die sich sowohl von männlichen als auch von weiblichen Namen ableiten. Einige sind:
Sigi, Toni, Friedel, Maxi, Gustl, Christel, Ludi, Fel, Flo, Uli, Frede, Bascha, Franzis, Zenz, Hänni, Lenel, Bürki, Dietmut, Dolde, Fränzel, Gert, Hermi, Idel, Laure, Lei, Lu, Nandel, Tille, Marti, Reini
Im Norddeutschen und Ostfriesischen gibt es im deutschen die meisten Unisexnamen. Einige sind:
Tomke, Gerke, Jelke, Tamke, Heinke, Gerrit, Hauke, Tjade, Eike, Tietje, Sunke, Jenken, Fibbe, Enne, Jemke, Didde, Eicke, Enke, Gebke, Gerken, Hemke, Hedde, Hille, Memke, Reinke, Rixt, Simke
Im Englischen sind Unisexnamen auch oft Kurz- oder Koseformen aber auch ehemals männliche Namen sind in den letzten Jahrzenten oft zu unisex Namen geworden. Auch Nachnamen werden immer öfter als unisex Vornamen genutzt enige englische unisexnamen sind:
Addison, Charlie, Lou, Jamie, Lee, Aubrey, Avery, Bailey, Blake, Brooklyn, Casey, Harper, Marley, Oakley, Quinn, Riley, Robin, Rowan, Logan, Cameron, Emerson, Elliott, Sutton, Layton, Spencer, Karsyn, Lennox, Peyton, Reagan, Scout, Lennon, Taylor
Camille, Andréa, Louison, Maé, Yaël, Alix, Loïs, Sasha
Jip, Dani, Bobby, Marijn, Sil, Jente, Benja, Jelke
Vielleicht möchtest oder kannst du deinen Namen nicht ändern aber hättest gerne einen neutraleren Spitznamen. Für manche Namen ist es einfach so einen zu finden für andere überhaupt nicht hier sind ein paar Tipps wie du einen finden kannst:
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http://www.beliebte-vornamen.de/3841-uni.htm
http://www.vorname.com/unisex-vornamen.html
http://www.babycenter.de/a25004363/unisex-vornamen
http://www.behindthename.com/names/gender/unisex
http://www.babynames.co.uk/unisex-baby-names/
http://www.babycenter.com/0_baby-names-that-work-for-boys-and-girls_10309861.bc
http://www.babynamewizard.com/forum/gender-neutral-names
https://www.kidpaw.com/names/gender/unisex
https://en.wikipedia.org/wiki/Unisex_name
https://www.nordicnames.de/namefinder/ - wähle unter Gender „suiting both Genders“ und gib einen Buchstaben bei „Letters: Name starts with“ ein.
https://www.behindthename.com/submit/names/gender/unisex
Wenn du Namen von außerhalb deines kulturellen Repertoires verwendest, solltest du dich immerhin kurz mit kultureller Aneignung beschäftigen. Deine Kultur steht möglicherweise zu anderen Kulturen in einem privilegierten Verhältnis. Das entstand zur Zeit des Kolonialismus, ist aber immer noch in Form diverser Rassismen vorhanden.
Bei der Wahl eines Namens kannst du folgende Fragen stellen, um dich nicht kulturell aneignend zu verhalten: